Umfang

Da, wie in Abbildung 2 der Auswertung herausgestellt, 11 Prozent der Nicht-Nutzer angaben, noch kein passendes Produkt gefunden zu haben, gilt es, einen besonders hohen Wert auf eine effiziente Produktpolitik zu legen und demnach eine Software anzubieten, welche die Ansprüche möglichst vieler Agenturen abdeckt. Hierfür lässt sich zunächst ein empfehlenswerter Umfang der Software bestimmen.

Bezüglich des Umfangs verdeutlicht Abbildung 12 der Auswertung, dass nur 16 Prozent der befragten Agenturen mehr als drei Viertel ihrer Software verwenden. Aus der Forschungsfrage sechs geht zudem hervor, dass ein geringerer prozentual genutzter Anteil der Software auch mit einer geringeren Zufriedenheit mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis dieser einhergeht.

Betrachtet man diese Ergebnisse in der Gesamtheit, so ergibt sich die Empfehlung, eine kompakte Software anzubieten, um in diesem Zuge auch attraktive Preise realisieren zu können. Da dieses kompakte Angebot dennoch die von den Agenturen gestellten Ansprüche abdecken soll, empfiehlt es sich des Weiteren, die einzelnen Funktionalitäten (Statistiken 1.1-1.17) zu betrachten, um entscheiden zu können, welche sich als besonders relevant erweisen.

Funktionalitäten

Wie in Forschungsfrage vier verdeutlicht, sind diesbezüglich vor allem Funktionalitäten aus dem Bereich Admin relevant. Für diese Entscheidung lässt sich zudem tiefergehend untersuchen, welche Funktionalitäten von den Agenturen als wichtig erachtet werden, im Vergleich dazu jedoch relativ selten angeboten werden.

Betrachtet man in den Statistiken 1-1.17 diejenigen Probanden, die bei den jeweiligen Funktionalitäten „nein“ und „wichtig“ / „eher wichtig“ angegeben haben, wird deutlich, dass bezügliches des Supports (z.B. Handbuch und Schulungen) das größte Potenzial besteht. So beurteilen von den 40 Probanden, deren Software diese Funktion nicht abdeckt, 11 Agenturen (27,5 Prozent) diese dennoch als „wichtig“ und 20 Agenturen (50 Prozent) als „eher wichtig“ (Statistik 1.15). Insgesamt würden somit über drei Viertel dieser Probanden es als relevant erachten, diese Funktion angeboten zu bekommen.

Auch die weiteren Funktionalitäten des Blockes „Support“ weisen ein relativ hohes Potenzial auf. So gaben unter den 24 Probanden, die kein tägliches Backup zur Verfügung gestellt bekommen, jeweils acht Agenturen (33,33 Prozent) an, dass dieses „wichtig“, beziehungsweise „eher wichtig“ für sie wäre (Statistik 1.17). Zwei Drittel dieser Probanden würden folglich gerne eine Software nutzen, die diese Funktion abdeckt. Von den 43 Probanden, denen keine individuellen Erweiterungen angeboten werden, würden 20 Agenturen (47 Prozent) dieses Angebot tendenziell in Anspruch nehmen (Statistik 1.16). Dieses Ergebnis unterstützt die in Kapitel 2.3.2 herausgestellte Problematik, der standardisierte ERP-Systeme auf dem Markt gegenüberstehen. Dies wird ergänzend durch die Ergebnisse deutlich, dass 69 der 239 befragten Agenturen (29 Prozent) keine Schnittstellen für beispielsweise Banking angeboten werden, von diesen jedoch 23 (30 Prozent) die Funktion als „wichtig“ oder „eher wichtig“ erachten (Statistik 1.14).

Zudem soll die Verwaltung von Kundendaten untersucht werden, da aus Kapitel 2.1 und 2.2 hervorgeht, dass diese Funktion für Agenturen als Dienstleistungsunternehmen besonders relevant ist. 12 Agenturen und somit 52 Prozent der 24 Probanden ohne diese Funktion gaben an, die Verwaltung von Kundendaten als „wichtig“, beziehungsweise „eher wichtig“ zu beurteilen (Statistik 1.4).

Für die Anbieter von agentursoftware.biz ergibt sich aus diesen Ergebnissen die Empfehlung, die eben untersuchten Funktionalitäten definitiv anzubieten. Zudem stellt die Auswertung der Umfrage klar, dass unterschiedliche Agenturen auch einen unterschiedlichen Anteil ihrer Software benötigen. Infolgedessen empfiehlt es sich, mindestens drei Softwarepakete anzubieten, welche sich in Umfang und folglich auch im Preis unterscheiden. So kann beispielsweise Softwareeinsteiger eine günstigere Preisklasse ermöglicht und gleichzeitig anspruchsvolleren Kunden eine umfangreichere Software angeboten werden, die das Potenzial umsatzstärkerer Agenturen ausschöpft. Diese Empfehlung wird des Weiteren ebenfalls von der Theorie unterstützt, die die Problematik aufzeigt, Softwarelösungen für individuelle Anforderungen auf dem Markt zu realisieren.

Bezahlung

Die Auswertung zeigt zwar, dass ca. 26 Prozent der Agenturen nicht ausdrücklich zufrieden mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis sind (Abbildung 11), aber auch, dass eine Unzufriedenheit eher auf die Leistung zurückzuführen ist (Forschungsfrage 6). Aus Abbildung 6 geht zudem hervor, dass 91 Prozent der befragten Agenturen eine kostenpflichtige Software nutzen und sich somit über die Gründe für die Kosten eines solchen Programmes bewusst sind.

Nichts desto trotz nennen 11 Prozent der Nicht-Nutzer Kosten als Grund dafür, keine Agentursoftware zu verwenden. Verbindet man diesen Aspekt mit der eben aufgestellten Empfehlung, differenzierte Softwarepakete anzubieten, so wird deutlich, dass diesen Agenturen ein kompaktes und kostengünstiges Angebot gemacht werden sollte. Dies ermöglicht es, diejenigen Agenturen, die sich bislang noch nicht mit einer Agentursoftware beschäftigt haben, an ein solches Programm heranzuführen. Auf diese Weise kann ihnen der Nutzen einer Agentursoftware verdeutlicht und Kostentransparenz geschaffen werden, welche, wie in Kapitel 2.3.2 erläutert, besonders wichtig für den Erfolg von ERP-Systemen ist. Verwenden Agenturen das günstigste Preismodell erfolgreich für einige Zeit, so besteht durchaus auch das Potenzial, dass sie längerfristig ein umfangreicheres Paket verwenden.

Umsetzung

Sowohl aus der Auswertung (Forschungsfrage 5) als auch aus der Theorie (Kapitel 2.3.2) geht hervor, dass ein hoher Aufwand in der Nutzung ein deutliches Defizit für eine Agentursoftware darstellt. Demnach würde ein Programm, welches sich als besonders einfach in der Anwendbarkeit erweist, den Zeitaufwand der Agenturen minimieren sowie die Zufriedenheit mit der Leistung der Software steigern. Zudem ist davon auszugehen, dass eine hohe Nutzerfreundlichkeit besonders auch denjenigen Agenturen zu Gute kommt, die bisher noch kein ERP-System verwendet haben.

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