Die Einführung eines ERP-Systems in einem Unternehmen gehe zunächst mit der Erkenntnis einher, dass es gilt, einzelne Prozesse, Bereiche und Lösungen nicht nur unabhängig voneinander zu sehen, sondern ihre Zusammenhänge im Unternehmen in der Gesamtheit zu betrachten (vgl. Finger 2012, 5). Zudem betreffe diese Einführung das gesamte Unternehmen und bedeute eine Veränderung der täglichen Arbeitsabläufe der Mitarbeiter, die es hierauf einzustellen gilt (vgl. ebd., 9).

Finger (2012, 8) stellt weitergehend heraus, dass das jeweilige Unternehmen für eine erfolgreiche Einführung einer solchen Software erkennen muss, dass „Organisieren“ als Funktion des Managements durch die komplexen und vielseitigen Abläufe des Unternehmens eine wichtige und umfangreiche Aufgabe darstellt und ein ERP-System an dieser Stelle bei effizienter Nutzung einen hohen Mehrwert leisten kann. Diesen Mehrwert unterteilt Jacob (2008, 3) in einen monetären und einen qualitativen Nutzen. Während der monetäre Nutzen messbar sei, wie beispielsweise die konkrete Steigerung des Umsatzes, ergebe sich ebenfalls ein qualitativer Nutzen aus den bereits herausgestellten Merkmalen der Systeme, der für eine erfolgreiche Einführung ebenfalls von dem Mitarbeitern erkannt werden muss (vgl. ebd.).Zusammenfassend beschreibt Jacob (2008,5) den Nutzen von ERP-Systemen als „Steigerung der Prozesseffizienz und eine Senkung der Prozesskosten“.

Wird ein ERP-System in einem Unternehmen eingeführt, so stelle sich für dieses die Frage, welche Prozesse mittels der Software standardisiert und welche individuell beibehalten werden sollen (vgl. Leiting 2012, 59). Leiting (2012, 49) verdeutlicht, dass weder die vollständige Individualisierung noch Standardisierung die effiziente Lösung ist, sondern es gilt, eine Balance zwischen diesen zu finden. Auf diese Weise könne das jeweilige Unternehmen bereits etablierte unternehmensspezifische Prozesse beizubehalten und nichts desto trotz von der Standardisierung und Automatisierung profitieren, die ein ERP-System gewährleistet (vgl. ebd.).

Bezüglich der Gründe für die Einführung einer solchen Software stellt Jacob (2008, 5) vor allem die Automatisierung, Vereinfachung und somit „Optimierung von Geschäftsprozessen“ in den Vordergrund. Die Verbesserung des Umganges mit Informationen innerhalb des Unternehmens gelte als weiteres Ziel bei der Anwendung von ERP-Systemen (vgl. ebd.).

Zudem ergeben sich für Leiting (2012, 54) aus den in Kapitel 2.1.1 dargelegten Aufgaben und Zielen des Marketings ebenfalls Gründe für die Einführung eines ERP-System. Da die Ausrichtung auf Kundenbedürfnisse für das Marketing eine große Rolle spiele, stelle sich für diesen Bereich des Unternehmens die Frage, ob und in welchem Maße die Einführung eines ERP-Systems als hilfreich für diese Zielsetzung erweist (vgl. ebd.). Hierfür erhebe das Marketing den Anspruch an die einzuführende Software, aufschlussreiche und „konsistente Kundendaten“ (ebd.) verwalten zu können. Eine Software, die es ermöglicht, Informationen über die Interaktion zwischen Unternehmen und Kunden zu erhalten, ermögliche es dem Marketing, Erwartungen und Bedürfnisse des Kunden konkreter zu ermitteln sowie Defizite aus Sicht des Kunden zu erkennen (vgl. ebd.).

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